Die Gartenanlage

Obstgarten: Resl pflanzte viele verschiedene Obstbäume, um ihren zahlreichen kleinen Nichten und Neffen mit dem Obst eine Freude zu bereiten. In den Nachkriegsjahren war Obst eine Rarität und alle waren froh, Obst für den Winter haltbar machen zu können.
Zwischenbereich, nördl. vom Gartenhaus zwischen Obstgarten und Blumengarten: Dort wuchsen Erdbeeren und verschiedene Beerensträucher zum selben Zweck. Auch damit ihre Geschwister das Obst zu Marmelade und Kompott einmachen konnten.
Der Blumengarten: Das eigentliche „Herz“ des Gartens. Hier hatte die Resl die verschiedensten mehrjährigen Blumenstauden und dazwischen einjährige Sommerblumen angepflanzt. Das Blütenmeer wogte vom Vorfrühling bis zum Spätherbst!
Die unregelmäßig, rundlich angelegten Blumenbeete waren mit Marmor-Kalk-Steinen eingefasst, die mit üppigen Polsterstauden überwachsen waren.
Gepflastert waren alle Wege, die die einzelnen Blumenbeete verbanden, mit Jura-Marmor-Platten, die Therese Neumann aus einem Steinbruch bei Eichstätt erhalten hatte.
Der Gartenteich: Mitten im Blumengarten befand sich ein kleiner Teich mit Goldfischen und einem Bachlauf, der aus einem Brunnen mit frischem Wasser gespeist wurde.
Die Gebäude

Der Mittelpunkt der Gartenanlage war das Gartenhaus, in dem sich die Resl zwischendurch von der Gartenarbeit ausruhte. Dorthin zog sie sich auch zurück, wenn sie durch Besucher zu sehr belästigt wurde.

Ein kleiner Schuppen am Rand des Gartens diente zum Aufbewahren von Gartenwerkzeug und auch als Unterstellplatz für ihr Pony „Lotte“, das sie vor ein kleines Wägelchen spannte und damit vom Wohnhaus zum Garten fuhr, da ihr das Gehen mit den Stigmen an den Füßen starke Schmerzen bereitete. Mit diesem Gespann fuhr sie z.T. auch Blumen vom Garten in die Pfarrkirche.
Sanierung

Die vorgenannten Gebäude wurden originalgetreu saniert und werden nach Fertigstellung wieder mit der ursprünglichen Einrichtung versehen.
Die Blumenbeete und Wege wurden anhand von alten Fotos und einem vom OGV gefertigten Bestandsplan neu angelegt und nach einem von Frau M. Pappenberger, Studentin für Gartenbau und -architektur, entworfenen Pflanzplan neu bepflanzt. Der Gartenteich, einschl. des Bachlaufes wurde unter Steinen, Erde und Pflanzenabfällen nahezu unversehrt wiederentdeckt. Lediglich die Zu- und Ablaufrohre mussten erneuert werden.
Neue Anlagen
Der sog. Zwischenbereich ist durch ein großes im gleichen Stil wie die anderen Blumenbeete angelegtes Beet ersetzt, das für jährlich wechselnde Bepflanzung vorgesehen ist.
Da bei Therese häufig Kinder – vorwiegend ihre Nichten und Neffen – mit im Garten waren, die sie auf die Schönheit der Blüten aufmerksam machte und die vielen Insekten zeigte, will der Gartenbauverein dies aufgreifen und auch Kinder (Kindergarten, Schule, Kindergruppe des OGV) mit in das Projekt einbeziehen.
Für diesen Zweck eignet sich dieses Beet außerordentlich gut.
Daneben, an der Grenze zum Nachbargrundstück entstand ein kleines Nebengebäude, in dessen Erdgeschoss ein Aufenthaltsraum und WC-Anlagen sowie im Dachgeschoss Ausstellungsflächen untergebracht sind.
Vor dem Gartenteich befanden sich Blumenbeete, eingefasst mit Randsteinen aus Beton. Diese Beete bepflanzte Therese Neumann speziell mit einjährigen Sommerblumen, die sie ausschließlich für Kirchenschmuck und –feste hernahm.

In diesem Areal entstand nun ein kleiner Platz mit Sitzbänken und kleinkronigen Laubbäumen zum Schauen, Ruhefinden und Innehalten.
Der Sitzplatz wird umgrenzt von zwei Hochbeeten, in der Form den übrigen Blumenbeeten angepasst. Diese Hochbeete wurden durch Trockenmauerwerk aus hiesigen Natursteinen ausgeführt.
Die Bepflanzung erfolgte mit Kräutern und Heilpflanzen, die Therese Neumann für die Zubereitung von Salben und Retterspitz benötigte. (Da lange Zeit weder ein Arzt noch eine Krankenschwester im Ort waren, wurde die Resl zu Kranken und Verletzten gerufen; vielfach heilte sie mit selbst zubereiteten Salben und Umschlägen)
Die Einfriedung des gesamten Gartengrundstücks erfolgte mittels eines schlichten Holzlattenzaunes, unterbrochen von rechteckigen Granitsäulen.
Im Bereich des Blumengartens ist ein Bewässerungssystem installiert, das aus der RW-Zisterne gespeist wird, um einerseits den Garten kostengünstig und wirtschaftlich betreiben zu können und andererseits die Pflege künftig zu vereinfachen.
Besonderheiten
Die ganze Gartenanlage einschl. der WC-Anlage ist behindertengerecht ausgeführt.
Ökologische Aspekte: Beim Neubau und der Sanierung der Gebäude wurde darauf geachtet, dass nur heimische Hölzer wie z. B. Fichte Verwendung fanden. Im Außenbereich wurde Lärchenholz verbaut, das auch ohne Holzschutzanstrich der rauen nordoberpfälzischen Witterung standhält.
Die Dachablaufwässer werden in einer Regenwasserzisterne gesammelt und für die Gartenbewässerung verwendet.
Der Garten wurde zur grenzüberschreitenden Landesgartenschau Marktredwitz/Eger, die von Mai bis September 2006 stattfand, erstmals geöffnet und der Öffentlichkeit ab 14. Mai 2006 (Einweihung) zugänglich gemacht.